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GOA-Texte:Reesa

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Eine gespenstische Gestalt irrt in der Tiefe der Wälder von Hy Brasil umher und schleicht sich beim Einbruch der Dunkelheit von einem Schatten zum Nächsten. Sie ist noch leiser als diese schlafenden Wälder, und nur das Zischen ihrer schemenhaften Pfeile, welche die Dunkelheit auf der Suche nach Opfern durchbohren, verrät sie. Es ist gefährlich, Reesas Nachtjagd zu unterbrechen. Unermüdlich kommt sie jede Nacht zurück, um die Horden von Skelks auszurotten.

Die Meisten werden Euch erzählen, dass diese verdammte Seele, die mit einer teuflischen Präzision jagt, verirrten Wanderern schelmisch auflauert, um sie in der günstigen Dunkelheit der Dämmerung vom Ende der Welt zu ermorden. Dies stimmt jedoch nicht. Dieser gerissene Geist verachtet die Schaulustigen und Neugierigen, und ihr Ziel ist von völlig anderer Art, wie es die Überreste ihrer gemütlichen Bleibe beweisen, die jetzt eine Ruine inmitten der starken Baumwurzeln geworden ist.

Die ältesten Krrzcks erinnern sich noch an diese Nacht des Schreckens, während der man das Röhren der Skelks, dieser untoten Hirsche wie triumphierende Kriegshörner hören konnte. Da wandten sich alle Blicke der Waldmitte in Richtung der Bleibe einer jungen Lohgerberin, Reesa, zu. Die Jäger des Zeltlagers verstanden augenblicklich, wie groß die Bedrohung war, und sie stürzten sich mit Bogen und Pfeilen unter die Schatten.

Man erzählt, dass sie nichts als qualmende Trümmer fanden, dort, wo einst Reesas Behausung stand, und keine einzige Leiche, weder Tier noch Sylvaner. Zur Überraschung der Jäger wiesen die Spuren darauf hin, dass die Skelks das Haus erst eingekreist hatten, dann in engen Reihen vorgerückt waren und so die Jagdtechnik der Jäger nachgemacht hatten. Was für ein verzerrter Geist konnte sie wohl leiten, um sie auf dieser Art und Weise zu kommandieren ? Durch diese schrecklichen Entdeckungen beängstigt eilten sie zurück zu ihrem Lager und gaben die Suche nach Reesa auf, um ihre Familien zu schützen...

In dieser Nacht hatten alle den selben Albtraum. Sie träumten von Reesa, die Hals über Kopf vor unsichtbaren Verfolgern zu fliehen versuchte, stolperte und durch Dornen rannte, ohne sich weiter um die vielen tiefen Kratzer auf ihrem Gesicht, ihren Händen und ihren Beinen zu kümmern. Reesa, die liebe Reesa, kurzatmig, der Blick von panischer Angst ergriffen, schrie sie durch die Nacht um Hilfe. Dieser finstere Schrei war es, aber diesmal sehr real, der sie alle aus dem Schlaf riss.

Sie versammelten sich und begaben sich auf die Suche nach der Gerberin. Es dauerte nicht lange, bis sie den leblosen Körper ihrer Freundin, die vor Erschöpfung gestorben war, fanden.

Die ältesten Krrzcks werden euch warnen, Reesa während ihrer Nachtjagd nicht zu unterbrechen. Lasst auch keinen Skelk wieder zu Atem kommen, denn, obwohl die Lohgerberin sich in der Tat sehr verändert hat, kennen diese Monster keine Vergänglichkeit, und sie erinnern sich bestimmt an diese Jagdnacht, in der die Rollen getauscht wurden und sie nicht mehr Beute waren.