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GOA-Texte:Die Meute
Dies ist ein offizieller Text, der von GOA veröffentlicht wurde. |
Selbst wenn zum großen Bedauern der Alten ihre Bräuche langsam in denen der anderen Völker der Allianz verschwinden, bleiben die Stämme der Valkyn ihrem eigenwilligen Funktionieren treu.
Wie es die Tradition will, wird die Meute von einem dominanten Paar geführt, das als einziges das Recht hat, Nachkommen zu zeugen. Falls ein Baby eines anderen Weibchens unglücklicher Weise das Tageslicht erblickt, wird es sofort nach der Geburt getötet und die Schuldige vom Stamm ausgestoßen. Dies ist eine furchtbare Strafe, denn der Valkyn findet seine Identität und seinen Lebenssinn nicht in seiner eigenen Erfüllung, sondern in dem Stamm, zu dem er gehört ; und dies selbst über seinen Tod hinaus.
Jeden Frühling kann sich das beherrschende Paar neu zusammenzusetzen. Dann riskieren einige Stammesjunge es, das ihnen übergeordnete Männchen oder Weibchen herauszufordern, und grausame Kämpfe finden statt - zur großen Freude Kelgors. Hierzu muss man sagen, dass es das schlimmste Schicksal für einen der Herrschenden ist, einen verlorenen Kampf zu überleben, denn selbst obwohl er noch im Stamm toleriert werden würde, so ist die Schande doch so groß, dass er es meist vorzieht, sein Leben auf der Stelle zu beenden.
Falls bis hierhin die Sitten der Valkyn in jedem Punkt denen ihrer Cousins, den Morvalt, gleichen, so ist dennoch ihre Art mit dem Tod umzugehen grundverschieden. Während nämlich der Morvalt den Tod als das Werk des Matriarchats betrachtet und ihrer Meinung nach der Geist des Verstorbenen davongeht, um sich mit Ihr zu vereinigen, so hat der Valkyn einen völlig anderen Standpunkt. Für ihn gibt es weder einen Geist noch eine Seele, sondern nichts anderes als die Meute. Der Wille des Stammes vereint die Individuen, aus denen er besteht, und das Überleben der Gruppe rechtfertigt so manche Entbehrung.
Deshalb ist es die Rolle der Knochentänzer, dafür zu sorgen, dass die Mitglieder der Meute über ihren Tod hinaus dem Stamm dienen ; zunächst einmal als verzauberte Gebeine, später, wenn ihre Magie sich unter der eisernen Zuchtrute der Alten Trolle gefestigt hat, als vollständige mit Waffen und Rüstung ausgestatte Skelette. Die Tatsache, dass die Skelette, die zu lange belebt blieben, anfangen, einen Charakter anzunehmen, der dem ihren gleicht während sie am Leben waren, ist übrigens für die Valkyn sehr verwirrend, weil es überhaupt nicht mit ihrer Auffassung von Leben und Tod zu vereinbaren ist.
Deshalb sind ihre Überzeugungen dazu verdammt, sich zu verändern, wenn sie sich mit den Kulten Midgards mischen.