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GOA-Texte:Die Vergeltung Marramus
Dies ist ein offizieller Text, der von GOA veröffentlicht wurde. |
Der Sommer ging dem Ende zu, doch die Tage waren noch lang. Die Sonne sank Zentimeter um Zentimeter dem Horizont entgegen und dadurch warfen selbst die schmalsten Grasblätter gigantische Schatten auf das Plateau. Auf Steinen hockend überwachten die Beobachter die Umgebung, während die Horde sich fertig machte, um in die Unterkunft zurückzukehren.
Marramu fühlte sich müde und matt. Sie fühlte die Stunde näher rücken. Den ganzen Tag hatte sie versucht der Wachsamkeit Agdarrrs und Sakirrrs zu entgehen, doch das dominante Pärchen hatte sie keinen Moment aus den Augen gelassen. Nun, da ihre Fruchtblase geplatzt war, war es zu spät zu fliehen. Das kräftige Knurren Agdarrrs trieb die Horde bereits zusammen. Verzweifelt schaute sie sich nach Unterstützung, nach Hilfe um, doch jeder Blick der sie traf war voller Härte und Ablehnung. Trotz ihrer Schwäche zwang sie sich zu einem drohenden Blick, entblößte ihre Fangzähne und zerriss die Luft. Doch sie verschaffte sich nur ein paar Sekunden Aufschub. Mit nur einer Geste setzte die Priesterin der Horde die uralten Knochen in Bewegung und schon bald war Marramu durch dutzende unnachgiebiger, knochiger Hände am Boden festgenagelt.
Dann nahm das Ritual seinen Lauf. Eines nach dem anderen erblickten die drei Jungen ihres Wurfs das Licht der Welt. Eines nach dem anderen wurde durch Sakirrr getötet. Ihre Köpfe durch seine Fänge zerquetscht. Als der letzte kleine Körper leblos vor seine Füße fiel, gab Agdarrr das Zeichen zum Aufbruch. Und alle rannten los und ließen die Schuld der Sünde und deren strikte Einhaltung hinter sich zurück. Doch die Ursache für Marramus Tränen waren nicht nur Trauer und Schmerz, nein, es war Wut, die es ihr ermöglichte, die letzte Wehe zurückzuhalten !
Sie wartete so lange sie konnte, um sicher zu sein, dass die anderen weg waren, und keiner ihren Wutschrei hören konnte, als sie schließlich das letzte Junge gebar. Dabei zerbrach sie die Knochen, die nicht länger mit Magie durchdrungen waren und befreite sich aus ihren Griffen. Vorsichtig hob sie den kleinen stöhnenden Fellballen hoch, der auf dem mit Blut durchtränkten, von Knochensplittern übersäten Boden lag. Die Valkyn erhob sich schmerzvoll, drückte das Junge an sich und machte sich auf den Weg zu dem Versteck, das sie schon vor Monaten ausspioniert hatte. Die ganze Zeit über murmelte sie dem Neugeborenen zu : Agdarrr ist die Beute, verschlinge das Fleisch von Sakirrr, Agdarrr ist die Beute, verschlinge das Fleisch von Sakirrr..."